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Wegweiser Davos - Vom Flachland in die Bündner Bergwelt

Günter Kast, Montag, 20. September 2021

Davos Klosters ist eine der traditionsreichsten Wintersportdestinationen der Alpen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Aufstieg zum Luftkurort. Heute fühlen sich hier Eishockey-Fans, Wirtschaftsführer, Langläufer wie Dario Cologna, Tourengeher und Freerider gleichermassen wohl.

Célia Lucas war es wahrlich nicht in die Wiege gelegt, dass sie einmal in Davos landen würde. Geboren und aufgewachsen ist sie in Luxemburg, fern der Berge. Doch die Eltern machten jedes Jahr Winterferien in der Schweiz, auf Langlaufskiern stand sie schon im zarten Alter von drei Jahren. Deshalb überraschte es niemanden, dass sie sich zum Studium der Geologie und Geophysik an der ETH Zürich einschrieb.

Durch ein Forschungsprojekt kam sie an das SLF, wo sie nun schon mehrere Jahre in der Lawinen-Vorhersage tätig ist und gar nicht mehr weg will. Ich arbeite dort, wo andere Ferien machen, schwärmt sie, «in einem richtigen Winterwunderland.» Städte brauche sie nicht, stattdessen Ruhe und Stille. Beides findet sie auf Skitouren. Was in ihrem Rucksack nie fehlen darf: ein schönes Stück Schweizer Schokolade.


Skitouren abseits des Mainstreams

Zenjiflue, 2686 m


Die Zenjiflue ist zwar nur eine unbedeutende Erhebung in dem Grat, der von der berühmten Weissfluh nach West zieht. Wer jedoch wunderschöne, freie Hänge einem prominenten Gipfel vorzieht, ist hier goldrichtig. Wer die Tour abkürzen möchte, übernachtet im Berggasthaus Heimeli und spart sich so 450 hm. Der Aufstieg ist auch von der Weissfluh möglich und sogar kürzer. Allerdings ist dabei eine »Schlüsselstelle« zu überwinden, eine Rinne durch steiles und felsdurchsetztes Gelände.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz, 1373 m. Von Langwies etwa 300 m Richtung Arosa, links.
  • 1350 hm
  • 5 Std.
  • mittel (WS-)

Gorihorn, 2986 m


Das Gorihorn ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber aus zweierlei Gründen nicht so überlaufen: Erstens wird sein unmittelbarer Nachbar, das Pischahorn, viel häufiger ins Visier genommen, weil dort Liftanlagen den Aufstieg verkürzen. Und zweitens fehlen dem Gorihorn lächerliche 14 Meter zu einem echten Dreitausender. Wer damit leben kann, bekommt feinste Hänge serviert. Allerdings ist der Anstieg über die Südwestflanke steil, der letzte Südhang vor dem Gipfel sogar sehr steil. Hier geht man besser zu Fuss. Und bei Hartschnee braucht es auf jeden Fall Harscheisen.

  • Ausgangspunkt: Gasthof Tschuggen, 1938 m
  • 1050 hm
  • 3,5 Std.
  • mittel-schwierig (ZS)

Chlein Schwarzhorn, 2968 m


Der Star am Flüelapass ist das Schwarzhorn (3146 m): ein beliebter Skigipfel, ein richtiger Dreitausender, dazu noch verhältnismässig leicht zu haben. Entsprechend ruhiger geht es an seinem nördlichen Nachbarn und kleinen Bruder zu. Hierher kommen Tourenfreunde, die es lieber einsam haben. Allerdings muss man dieser anspruchsvollen Tour gewachsen sein. Der Aufschwung zum Grat, wo man das Skidepot macht, ist sehr steil und es braucht dafür gute Schneeverhältnisse.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von Tschuggen (vor der Brücke über den Flüelabach), 1964 m
  • 1050 hm
  • 3,5 Std.
  • mittel-schwierig, ZS

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