Bergsportbekleidung wird gewöhnlich im Schichtenprinzip kombiniert, um rasch auf sich verändernde Temperatur- und Witterungsbedingungen reagieren zu können. Die Unterwäsche ist Teil der untersten Bekleidungsschicht (Base-Layer) und hat die Aufgabe der Thermoregulierung. Sie soll den Schweiss während der Belastung vom Körper wegleiten, diesen trocken halten und vor dem Auskühlen bewahren. Andererseits soll sie bei warmen Temperaturen den Körper kühlen und so dem Überhitzen entgegenwirken. Um diese Funktionen gewährleisten zu können, sollte die Unterwäsche satt am Körper anliegen.
Bei der Materialwahl und dem Schnitt der Sportunterwäsche für Damen werden die unterschiedlichen Zonen des Körpers berücksichtigt. An Stellen, an denen man mehr schwitzt, wie am Rücken und unter den Armen, werden eher dünne, mesh-artige Stoffe verarbeitet. An Stellen, die schnell auskühlen oder gewärmt werden müssen, wie dem Nierenbereich, werden dickere und wärmende Stoffe eingesetzt.
Funktionsunterwäsche für den Bergsport wird aus
synthetischen Fasern, aus Merinowolle oder aus einem Mischgewebe gefertigt. Synthetische Fasern nehmen nur wenig Feuchtigkeit auf, verteilen sie auf eine grosse Fläche und trocknen dadurch schnell. Sie sind ideal für schweisstreibende Aktivitäten. Zudem sind sie robuster als Naturfasern. Der grosse Nachteil von Synthetikfasern ist, dass sie schnell riechen. Gerade auf Mehrtagestouren kann das sehr unangenehm sein. Merinowolle schafft hier Abhilfe: Da sie natürlich antibakteriell wirkt, nimmt sie Gerüche auch nach Tagen nicht an. Die natürliche Kräuselung der Wollfaser führt zudem zu Lufteinschluss und dadurch zu guter Thermoregulierung. Eine weitere natürliche Eigenschaft der Merinowolle ist, dass sie bis zu 30% des Eigengewichts an Wasser aufnehmen kann. Dadurch fühlt sie sich selbst im feuchten Zustand trocken an. Die Kehrseite davon ist aber, dass Merinounterwäsche mehr Zeit benötigt, um zu trocknen. Zudem ist sie weniger robust als Synthetikunterwäsche.
Merinowäsche sollte nach etwa dreimaligem Tragen gewaschen werden, um
Pilling (Knötchenbildung) zu verhindern. Pilling entsteht durch Fasern, die
sich aus dem Gewebe lösen und verfilzen. Beim Waschen werden diese entfernt,
bevor sie Knötchen bilden. Unterwäsche aus Merinowolle kann in der
Waschmaschine in einem schonenden Waschgang bei 30-40 Grad gewaschen werden.
Dabei sollte ein Wollwaschmittel verwendet werden, das rückfettend wirkt. Nach
dem Waschen lufttrocknen lassen, da Wäschetrockner der Wolle schaden.
Auch synthetische Funktionswäsche sollte häufig gewaschen und
luftgetrocknet werden. Beim Trocknen direkten Kontakt zu Wärmequellen
vermeiden, da das Material leicht schmelzen kann.