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Hüttenleben - Übernachten in Berghütten

Niklas Stauffacher, Montag, 08. August 2022

Berghütten können vieles sein: Mittel zum Zweck auf einer Mehrtagestour, Ziel einer ersten alpinen Wanderung, der perfekte Ort für ein Sonnenterrassen-Zvieri auf einem Tagesausflug, Basislager für intensive Hochtouren- und Klettertage oder Schutzraum im Notfall. Entsprechend unterschiedlich wie die Art der Nutzung ist auch die Ausstattung Schweizer Berghütten. Einfache Biwaks für gerade mal ein halbes Duzend Leute reihen sich ebenso in die Liste ein wie ganzjährig bewartete Hütten mit genügend Platz für über 100 Alpinistinnen und Berggänger.

Berghütten können vieles sein: Mittel zum Zweck auf einer Mehrtagestour, Ziel einer ersten alpinen Wanderung, der perfekte Ort für ein Sonnenterrassen-Zvieri auf einem Tagesausflug, Basislager für intensive Hochtouren- und Klettertage oder Schutzraum im Notfall. Entsprechend unterschiedlich wie die Art der Nutzung ist auch die Ausstattung Schweizer Berghütten. Einfache Biwaks für gerade mal ein halbes Duzend Leute reihen sich ebenso in die Liste ein wie ganzjährig bewartete Hütten mit genügend Platz für über 100 Alpinistinnen und Berggänger.
 

Packliste

Wer in einer Berghütte übernachtet, erspart sich, Zelt Matte und einen dicken Schlafsack für eine Nacht im Freien mitnehmen zu müssen. Ein Schlafsack gehört aber dennoch mit ins Gepäck, wenn auch nur ein leichter aus Baumwolle oder Seide. Da die Bettwäsche, je nach Hütte Duvets oder Wolldecken, nicht täglich gewaschen werden kann, dient ein Hüttenschlafsack der Hygiene.

Und wenn wir gerade im Schlafsaal sind: Ohrenstöpsel sind ein Must Have für alle, die einen etwas leichten Schlaf haben. Dank Taschenlampe muss nicht jedes Mal das Licht angezündet werden, wenn nach der Nachtruhe oder vor Tagesanbruch jemand in den Schlafsaal hineinkommt oder ihn verlässt.

Schuhe gehören in Berghütten in aller Regel in den Schuhraum – egal, ob Berg- oder Skischuhe. Von hier an geht es weiter mit Hüttenschuhen, so wird möglichst wenig Dreck nach Innen getragen. Viele Berghütten bieten vor Ort Hüttenschuhe an, aber ein eigenes Paar Hüttenschuhe mitzunehmen ist dennoch nie falsch. Verschwitzte, schwere Bergschuhe aus- und leichte, frische Hüttenfinken anziehen und schon kann das Entspannen beginnen.

 

Hüttenknigge

Sich im Voraus über die Hütte, in der man eine Übernachtung plant, gehört zur Tourenvorbereitung mit dazu. Ist die Hütte bewartet oder nicht, müssen Schlafplätze im Voraus reserviert werden, wie sieht die Verpflegung aus? Während in urbaner Gegend bargeldloses Bezahlen gang und gäbe ist und auch viele Berghütten bereits nachziehen, kann in anderen nicht mit Karte bezahlt werden. Auch sollte je nach Hütte etwas Geld mitgenommen werden für ein Zvieri nach der Tour oder ein Feierabendbier; die Hüttenwarte leben schliesslich von genau diesen Einnahmen.

Wo viele Menschen auf kleinem Raum aufeinandertreffen, steigt das Konfliktpotential. So gehört es zum Hüttenleben dazu, dass Anweisungen der Hüttenwarte Folge geleistet und beispielsweise die Nachtruhe konsequent eingehalten wird. Schliesslich möchte niemand übermüdet in den nächsten Tourentag starten!

Genau dieser Start für die nächste Tour läuft um einiges friedlicher und entspannter ab, wenn auch hier eine einfache Regel befolgt wird: Steigeisen, Pickel, Seile, Klettergurt und weitere Ausrüstung werden am besten im Schuhraum oder einer Garderobe deponiert. Je nach Hütte stehen hier Regale, Haken oder sogar Kisten bereit, mit denen alle Berggänger ihr Material sauber, geordnet und getrennt aufbewahren können. In den Schlafraum wird nur mitgenommen, was dort wirklich benötigt wird. So können alle anderen im Schlafsaal weiterschlafen und werden nicht mitten in der Nacht von klimpernden Karabinern geweckt – ganz abgesehen davon, dass das Material oftmals nass und schmutzig ist und das wohl niemand sonderlich schätzt gleich neben dem Bett.

Strom, Wasser, Holz: Was im Unterland eine Selbstverständlichkeit ist, kann in den Bergen schon mal wertvolle Mangelware sein. Ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen und ein faires Miteinander trägt auch hier dazu bei, dass alle ihren Aufenthalt in der Berghütte geniessen können. Wer Abfall hat, nimmt diesen selbst wieder mit runter und wo Ladestationen für Handys zur Verfügung gestellt werden, wird darauf geachtet, dass die begrenzten Zeiten von allen gleichermassen genutzt werden können.

  • Sac Hüttenknigge
 
Hüttenportraits

Albert-Heim-Hütte

Familienfreundlich

Einige Schweizer Berghütten sind nur schwer zu erreichen, andere wiederum über gut ausgebaute Wanderwege zugänglich – selbst mit Kindern und Hunden. Eine Übernachtung in den Bergen ist gerade für die Kleinen ein grosses Abenteuer und eine wertvolle Annäherung an die Schönheit der Bergwelt.

Über einen breiten Wanderweg im Schwierigkeitsbereich T2 kann von Tiefenbach her in unter zwei Stunden die Albert-Heim-Hütte erreicht werden. Imposant auf einer Felskanzel gelegen bietet die Hütte ansonsten eine etwas flachere Umgebung, in der es sich perfekt klettern, wandern, entdecken und sogar im Bergsee baden lässt.

Die 1918 gebaute und 2019 komplett sanierte Albert-Heim-Hütte verfügt über Familienräume, Halbpension und bietet mit ihrer gemütlichen Sonnenterrasse das perfekte Ziel für Mehrtagestouren mit Nachwuchs-Berggängern.

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Mönchsjochhütte

Hochalpin

Die Mönchsjochhütte ist Ausgangslage für Bergsteigerinnen und Bergsteiger auf dem Weg zu diversen hohen Gipfel in der Umgebung. Eiger, Mönch und Jungfrau, die Fieschhörner und das Finsteraarhorn sind nur einige der bekannteren Berge, die in scheinbar greifbarer Nähe zu stehen scheinen. Gelegen auf dem Oberen Mönchsjoch südöstlich des Mönchs steht die Hütte am Ursprung des Grossen Aletschgletschers und damit inmitten der UNESCO Welterbe-Region Jungfrau Aletsch. Im Sommer bewartet bietet sie 120 Schlafplätze, Halbpension und eine riesige Auswahl an über 4'000 möglichen Touren aus diversen Bergsport-Disziplinen. Mit einem ganzjährig geöffneten Schutzraum für 20 Personen ist sie auch im Winter Anlaufpunkt aus Skitouren über das ewige Eis.

Übrigens: mit einer Höhe von 3'657 m.ü.M. ist die Mönchsjochhütte ist die am höchsten gelegene, bewartete Berghütte, welche ganz auf Schweizer Boden steht.

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Gîte de la chaux de dorbon

Romandie

Gîte de la Chaux de Dorbon: ein spartanischer Gegenpol zum topmodernen Alltag. Diese Hütte befindet sich auf 1956 m.ü.M. im Derbonne-Tal oberhalb von Derborence. Zugänglich über einen ausgebauten Wanderweg, der selbst für Kinder geeignet ist, gelangt man vom Lac de Derborence in unter zwei Stunden zu der kleinen Alphütte. Gelegen in atemberaubender Landschaft, umgeben von diversen Kreten, Hügeln und Gipfeln, ist dieses Fleckchen ideal zum Ausruhen und Übernachten, bevor es am nächsten Tag weiter geht auf der Tour des Muverans oder ganz entspannt wieder retour ins urbane Getümmel.

Für Warmwasser sorgt im Gîte de la Chaux de Dorbon ein schwarzer Schlauch, der sich, in Windungen über das Blechdach drapiert, in der Sonne erwärmt. Der wenige Strom, der zur Verfügung steht, wird über ein Solarpanel gewonnen. Diese ausgebaute Alphütte ist minimalistisch und einfach – ideal, um sich voll und ganz auf die beeindruckende Landschaft zu konzentrieren.

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