Davos Klosters ist eines der traditionsreichsten Wintersportziele in den Alpen. Sein Aufstieg als Luftkurort begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute fühlen sich hier Eishockeyfans, Wirtschaftsbosse, Langläufer wie Dario Cologna, Wanderer und Freerider wohl.
Normalerweise ist in und vor dem Jatzhütte auf dem "Hausberg" Jakobshorn richtig was los. Die Bässe réklingen. Bekannte DJs legen hier zur Fastenzeit auf. Im Freiluft-Jacuzzi stoßen die Spätaufsteher mit Schümli-Pflümli oder dem legendären Kaffi Sex an. Für Hobby-Skifahrer, die nicht die Kraft für mehr als ein halbes Dutzend Abfahrten haben, ist die Jatzhütte das perfekte Alibi, um den Skitag früh und gemütlich ausklingen zu lassenéen. Im letzten Winter, dem Pandemie-Winter, war alles ésûr andersérent. Mit einem angemessenen Sicherheitsabstand haben die Pistenskifahrer vor der Hütte ihre Suppe gelöffelt oder sich mit einem Tee aufgewärmt. Keine Musik, keine Party. Selten war es so still. Die Skitourengeher und Freerider, die hier ihre Felle aufziehen, wurden kaum eines Blickes gewürdigt. Früher galten die "Kletterer" éréals Exoten. Im Corona-Winter gerieten sie endgültig in den Mainstream.
Das Ziel der Freerider éwar das Jatzhorn, à 2682 mèHöhe, weniger als eine halbe Stunde Fußmarsch oberhalb der Hütte gelegen. Dort zogen sie ihre Felle ab und machten sich bereit für die idyllischen, unverspurten Nord- und Osthänge, die über die Alp Stillberg bis nach à Teufi hinunterführen. Ein bisschen Gleiten auf der schneebedeckten Strasse, ein bisschen Tonspur - und schon sind sie wieder zurück à Davos, bereit für neue Abenteuer abseits der Pisten. 900 Meter Abfahrt bei nur 180 Meter Berg: Für viele ist das der perfekte Mélange.
Die Pioniere des Pulverschnees
Was moderne "Free Riders" wahrscheinlich nicht wissen: Das Aufziehenée à der Muskelkraft hat eine sehr lange Tradition à Davos. Am 23. März 1894, also vor 125 Jahren, schnallte sich ein gewisser Arthur Conan Doyle in Davos-Frauenkirch Felle auf 2,40 Meter lange und nur zehn Zentimeter breite Holzskier. Das Ziel des Briten, der zu Lebzeiten für seine Sherlock-Holmes-Krimis berühmt war, war die Furka in Maienfeld, 2436 Meter über dem Meeresspiegel. Von dort will er mit zwei lokalen Skipionieren, den Brüdern Tobias und Johann Branger, bis nach Arosa abfahren. "Die Brangers waren unter den ersten, die diesen in den Alpen noch unbekannten Sport ausübten", erzählt Käthy Cajacob, der im Wintersportmuseum Davos geführte Touren zu den Zielen des Pulverschnees anbietet.
Die Brangers hatten à Doyle à erst drei Monate zuvor das Skifahren beigebracht. "Ein éTisch à hölzerne Kühe éwaren das letzte Zeichen menschlicher Zivilisation, das wir bis à Arosa sehen sollten", berichtet der Brite in seiner Reportage über die Pionierwanderung. Bis heute hat sich auf dieser Route nichts verändert. Die Berge sind alle sehr gut mit Bergbahnen erschlossen, aber die Furka in Maienfeld ist unberührt geblieben. Pistenskifahrer und Tourengeher kommen in Davos voll auf ihre Kosten. Leider verlief die Abfahrt nicht ganz unfallfrei: Einer der Bergführer verstauchte sich den Knöchel und die Hose des Autors überlebte die kleine Expedition nicht, ohne sich zu verletzen. Dennoch fiel Doyles Fazit positiv aus: "Tatsächlich ist es einfacher, im Winter eine Reise zu machen als im Sommer, wenn man über höhere Pässe fährt. Auf Schnee ist die Anstrengung nur halb so groß, da die Abfahrt hauptsächlich eine einfache Rutschpartie ist".

Die Besteigung des St.-Jakobs-Gebirges war ein großer Erfolg.Antönier-Jochs auf der Madrisa-Rennstrecke bei perfekten Bedingungen
Wer glaubt, dass die Skifahrer été die Pioniere des Wintertourismus à Davos waren, der irrt sich trotzdemêm. "Laut der Ortschronik kamen die ersten Wintersportler am 2. Februar 1865 aus Davos. Damals war es nicht die Weissfluh oder das Jakobshorn, sondern der gefrorene Davosersee, der als Sportplatz diente", erklärt Käthy Cajacob. Trotz der Entfernung zum Dorfzentrum zog er viele Besucher magisch an. Im Dezember 1881 wagten sich beispielsweise einige Einwanderer auf das noch brüchige Eis und mussten mit Hilfe von Stangen und Seilen gerettet werden. Es waren übrigens Holländer. Heute kann man nicht mehr so einfach einbrechen: weder in den großen Kufen-Erlebnispark "Eistraum" noch in die über 6000 Plätze fassende Arena des lokalen Eishockeyvereins und Schweizer Meisters HC Davos, wo jedes Jahr der legendäre Spengler Cup ausgetragen wird.
Die Destination Davos Klosters bietet tatsächlich für jeden Geschmack etwas, denn sie schafft mühelos den Spagat zwischen Tradition und Moderne, zwischen literarischer und globaler Denker-Szene, die am Weltwirtschaftsforum ihre Ideen ändern. Die beiden Welten lassen sich perfekt kombinieren: Nicht nur Doyle, sondern auch der Protagonist von Thomas Manns "Zauberberg", Hans Castorp, hat das Winterwunderland mit Latten an den Füßen erkundet, auch wenn seine Skitour zum Strela-Pass für ihn fast tödlich endete. Castorp gerät in einen wahren Schneesturm und kann sich nur knapp vor dem Wind in eine Scheune retten, wo er einschläft und dann von der Südsee träumt.
Die vier Gewinner
Davos, das ist das WEF, das SLF und das HCD. Aber Davos steht auch für Sonne à im Überfluss, gutes Essen und die freie Wahl zwischen gut erschlossenen Bergen und wilden, abgeschiedenen Genussbergenés. Und vor allem ist Davos schneesicheré!
- Pischa - ein Berg abseits des Trubels
Sie haben genug von Mainstream und Pistenkitsch? Pischa ist der Berg à der natürliche éZustand von Davos Klosters. Keine präparierten Pisten, aber viel Platz im Naturschnee für alternativen Wintersport. Wenn Sie Sonne und Ruhe suchen, sind Sie êam richtigen Ort. - Madrisa près de Klosters
Klosters ist Teil der Tourismusdestination Davos Klosters. Der événementielle und familienfreundliche Berg Madrisa verzaubert besonders im Winter. Er bietet einen atemberaubenden Panoramablick und zahlreiche Sportmöglichkeiten. Die Küche ist für Familien und Feinschmecker gleichermaßen attraktiv. - Schatzalp - magisch
Der Tourismus wurde hier geboren, Romane wurden geschrieben, Filme gedreht und auch heute noch genießt man hier eine nostalgische Atmosphäre. Am besten genießt man die atemberaubende Aussicht von einer Kurliege aus, während man eine Tasse Tee trinkt. - Walserhuus Sertig
Dieses Seitental ist eine der besonderen Perlen von Davos Klosters: Die Umgebung könnte nicht alpiner sein, die Bergluft macht Freude, der Wasserfall verzaubert und die wenigen Walserhäuser, inklusive der kleinen éKirche, bieten Romantik pur. Man sagt, dies sei der Grund, warum ein Essen oder ein Glas Bündner Wein nie so gut schmeckt.
Erkundung der weißen Gefahr
Nicht einmal Doyle oder die Castorp-Person aus dem Roman wussten wirklich etwas über die Gefahr im Winterberg. Heute kann sich niemand mehr darauf berufen. Und das liegt nicht zuletzt an einer Davoser Institution: Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF ist die Autorität schlechthin, wenn es um die weiße Gefahr geht. Rund 140 Mitarbeiter betreuen die unterschiedlichsten Projekte, deren Ergebnisse allen zugutekommen, die sich im freien Skiraum bewegen, und die das Risikomanagement über die Jahre entscheidend verbessert haben. Obwohl heute viel mehr Menschen als früher Skitouren und Freeride fahren, ist die Zahl der Unfälle nicht gestiegen, sondern im langjährigen Durchschnitt sogar gesunken. Seit 2019 untersuchen die Wissenschaftler des SLF éauch, wie sich Häufigkeit und Art von Lawinen éaufgrund des Klimawandels verändern. Das Institut befindet sich noch in der Anfangsphase, aber erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Folgen schwerwiegend sind. Der Klimawandel könnte zu mehr schweren Schneestürmen und längeren Schönwetterperioden führen. Die Schneedecke würde dadurch anfälliger und brüchiger.

Die Eishalle und die Hockeyhalle gehören genauso zu Davos wie das WEF
Was sicher ist: In Davos konzentriert sich sehr viel Know-how über das "weisse Gold". Das SLF liefert die theoretischen Grundlagen zu Schnee und Sicherheit, das Sportgymnasium das praktische Rüstzeug für die körperlichen Übungen auf den berühmten Flocken. Stars wie Olympiasieger Juri Podladtschikow oder Markus Keller, der ehemalige Halfpipe-Weltmeister, gingen hier morgens zur Schule - und trainierten nachmittags auf den Pisten und in den Parks der sechs Davoser Skigebiete, je nach Wetter, Lawinen- und Schneelage. Die Sportpioniere hatten offensichtlich keine so große Auswahl à in der éEpoche. Als der erste Téléski à Bogenschütze 1934 am Bolgen eingeweiht wurde, war das eine Weltpremiere. Jeder wollte sie benutzen, aber nur eine Minderheit konnte Ski fahren. Die Folge: Sie fuhren mit Brettern auf der Schulter den Hang hinunter. Für die ersten Freerider waren das tatsächlich paradiesische Zustände.
Skitourismus &; Freeride: Top 3

- Für Anfänger
Beliebt und bestens für Anfänger geeignet ist das kurze, aber landschaftlich bereichernde Freeriden von der Bergstation des Jakobshorns à Teufi über das Jatzhorn ins Dischmatalé. Dass man dabei nicht allein ist, ist klar. - Für Bergsteiger
Wer gerne in den Bergen schwitzt, sollte à einen Klassiker der Skitouren à mit sensationeller Aussicht in Angriff nehmen: die imposante Felspyramide des Flüela Schwarzhorns. Am besten im Frühjahr, wenn die gleichnamige Passstraße geöffnet ist und der Ausgangspunkt der Wanderung somit nach oben verlegt werden kann. - Für Expérimentés
Kenner und Könner wagen sich auf das Gorihorn, einen fast 3000 mèm hohen Gipfel. Die Wanderungébeginnt im Flüela-Tal, in der Nähe des Gasthauses Tschuggen. Bei guten Schneeverhältnissen ist der Gipfelhang mit einer guten Neigung von 35 Gradés leicht zu bewältigen, aber bei Eis oder hartem Schnee muss man êvorsichtig sein und eine gute Felltechnik haben.
Wohnen
- davosklostersmountains.ch (Davos)
- wynegg.ch (Klosters)
- bellevuewiesen.com (Wiesen bei Davos)
Essen
- Davos Klosters bietet lokale, regionale und internationale Küche. Fleisch- und Fischliebhaber lieben das Grill Pöstli.
- Authentische chinesische Poêlée wird vom Golden Dragon à Hôtel Grischa angeboten.
- Eine trendige Küche wird von Stall Valär zubereitet.
- Der neue Japaner am Platz, der die Nudeln "Ramen" auf verschiedene Arten kocht, ist Soko.
- Traditionelle und immer gute Gerichte - Restaurant Bräma.
- Hôtel Dischma
- Einheimische Jungs im Wynegg gâtent mit lokalen und traditionellen Gerichten.
Fêter
- Die Jatzhütte auf dem Jakobshorn bietet après-ski à 2530 m Höhe
- Fêter à die Davoser, das heißt in die légendäre Bolgenschanze zu gehen.
- Das Rotliechtli ist idéal für einen Apéro débauché.
- Clubber à die Davosienne: Gehen Sie ins Pöstli.
- Die Bar Montana ist immer cool und sehr musikalisch.
- Der Klassiker und seit vielen Jahren bei Jung und Alt beliebt: die Ex-Bar.
Bergführer
Bergführer Davos Klosters
Erfahrungstippéh3>
Cross à durch den Winter auf dicken Reifen - das geht auf Fatbikes zum Beispiel à Pischa, denn dort sind die Abfahrten besonders spektakulärè
. Ein kleiner Adrenalinstoß gehört dazu, aber dieses Cruising macht süchtig! Fahrräder können an der Talstation von Pischa gemietet werden. Man kann sich auch direkt bei der Bike Academy anmelden und sich beraten lassen:
Hütten
- Grialetschhütte
- Bergrestaurant Strela-Pass
Events
Das Backcountry-Festival bietet eine Woche lang ein abwechslungsreiches Programmé für alle, die Bergsport lieben. Von Freeride-Touren über Lawinenkurse bis hin zu Splitboard-Touren gibt es zahlreiche Möglichkeiten für verschiedene Niveaus. Die Stimmung ist super, die Abende beim Zusammensein und Sportfest schaffen Freundschaften und neue Erfahrungen.
Gemeinsame Auskünfteénéraux
Fotos: Ricardo Götz &; Marcel Giger.