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Die wahre Lunge unseres Planeten

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Fabian Reichle & Niklas Stauffacher, Donnerstag, 16. Juni 2022

In der Schweiz gibt es 89 Sumpfgebiete von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung. Diese sind auf Verfassungsebene geschützt. Sie sind Teil eines Netzwerks von unzähligen anderen Mooren. Es ist ein Glücksfall, dass dies sogar passiert ist.

In der Schweiz gibt es 89 Marékené von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung. Diese sind auf Verfassungsstufe geschützt. Sie sind Teil eines Netzes von unzähligen anderen Touristenattraktionen. Es ist ein Glücksfall, dass dies überhaupt passiert ist.

Die große Übernutzung der Landschaft begann mit der Industrialisierung. Natürlich wusste man es wahrscheinlich nicht besser, aber alles, was die Natur bot, wurde genommen - und so wurden die Schweizer Touristenorte regelrecht geplündert. Natürlich eignen sie sich hervorragend für den Torfabbau. Darüber hinaus galten sie als unfruchtbares Land, das für die Menschen nutzlos war. In den letzten 200 Jahren wurden ca. 90% der Schweizer Käfige von Menschenhand entnommen. Glücklicherweise hat eine Bürgerinitiative in den 80er Jahren dem ein Ende gesetzt.

Torfmoore sind nicht einfach nur Feuchtgebiete in der Landschaft. Ihr Einfluss auf unser Klima ist énormal: Die permanente Bodenfeuchtigkeit verwandelt abgestorbene Pflanzen in Torf, der sich oft nur unvollständig abbaut. Dieser Prozess erzeugt unglaubliche Mengen an CO2. Das Ausmaß dieser Speicherung ist schwer vorstellbar und kann nur im globalen Maßstab verstanden werden: Die Käfige machen nur 3% der weltweiten Landmasse aus, speichern aber ein Drittel des gesamten globalen CO2. Das ist doppelt so viel wie alle Wälder der Welt!

Die physikalischen Eigenschaften der Torfmoore sind schwer zu erkennen, aber wenn man genau hinschaut, entdeckt man eine völlig einzigartige Welt in diesen Feuchtgebieten. Libellen, Frösche und wilde Hühner verdienen es, geschützt zu werden. Aber auch die Pflanzenwelt fühlt sich in éKosystemen èwohl. Die Hälfte aller bedrohten Pflanzenarten befindet sich in Torfmooren. Darunter die Drossel éra élégant und fleischfressend.

Rossolis, Foto von Théotim THORON

Glücklicherweise haben die TourbièMoore, die sich in einer désespérée Situation befanden, strengen Schutzmaßnahmen unterworfen - zumindest in der Schweiz. Weltweit wird der Torf aus Feuchtgebieten noch immer abgebaut und auch hierzulande zum Beispiel als Blumenerde verkauft. Also Augen auf im Gartencenter!

Apropos Augen: Die sind beim Besuch eines Torfmoores am einfachsten. Ein Fernglas, vielleicht auch eine Lupe und einen Regionalführer, die wasserfesten Wanderschuhe schnüren; es gibt viel zu entdecken:

  • Val Frisal, Graubünden Auf à 1'900 mèHöhe über Brigels liegt das Hochgebirgstal Val Frisal mit einer Länge von drei Kilometernètres. Je nach Jahreszeit blüht der Märzenbecher in einer Vielzahl von Farben.
  • Tourbière von Chaltenbrunnen, Berner Oberland
    Die höchste Tourbière Europas. Von Meiringen çaufwärts ist der Ausgleich das Blumenmeer inmitten der Berge.
  • Biosphère von Entlebuch, Luzern
    UNESCO-geschützte Landschaft. In der ganzen Region gibt es 135 Hochtouren, davon 20% aller Hochtouren in der Schweiz.
  • Tourbière Rothenthurm, Schwyz
    Größte zusammenhängende Hochtourbière der Schweiz. Ideal auch für ruhige Spaziergänge.
  • Jura-Höhen beiderseits der Grenze
    Die Jura-Hochebenen sind durchzogen von ursprünglichen Marécages und Tourbières - hier finden Naturbegeisterte ein wahres Paradies in einer fast unberührten Landschafté.

In den Moorlandschaften gelten strenge Regeln: man bewegt sich nur auf den markierten Wegen, übernachtet nicht in der Region und hinterlässt keine Spuren oder Abfälle.

Wer mit Kindern reist, findet in den Mooren besonders lohnende Ausflugsziele. Zum einen sind sie oft leicht zugänglich, zum anderen sind sie der ideale Spielplatzéal für kleine und große Entdeckungen. Wissensvermittlung ist hier das Credo. Vielerorts gibt es éauch Naturlehrpfade, die detailliertere Informationen über den Turbière bieten.

Und wenn wir schon dabei sind, ein bisschen Wissen à zum Schluss: Hoch- und Niedertürme werden nicht durch ihre geografische Lage bestimmt, sondern durch das Wasser, das sie speisen. Entweder durch Regen oder durch den Boden.

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