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Adventskalender: Historiker Jon Mathieu

Bächli Bergsport, Dienstag, 06. Dezember 2022

Menschen und die Liebe zu den Bergen – in unserem Adventskalender stellen wir täglich eine Person vor, die ihre Leidenschaft und ihren Beruf mit der Alpinwelt verbindet. In unserem sechsten Türchen stellen wir euch den Historiker Jon Mathieu vor, der an der Universität Luzern unter anderem die Geschichte der Berge erforscht.

Was wird in der Disziplin der alpinen Geschichte genau erforscht?
Die Ereignisse und Verhältnisse im Alpenraum seit der Zeit von Ötzi, also seit Tausenden von Jahren. Je näher wir der Gegenwart kommen, desto genauer ist unser historisches Wissen und desto wichtiger wird die Geschichte für unsere Gegenwart und Zukunft.

Was fasziniert Sie an der Geschichte der Alpen?
Das Zusammenwirken von Natur und Kultur - welche Faktoren in welchen Situationen bestimmend sind und wie sie das Leben der Menschen beeinflussen.

Wie kann die Gesellschaft respektive Bergsportler*innen im Speziellen von Ihrer Forschung profitieren?
Viele Leute - und besonders auch viele Bergsportler*innen - interessieren sich für historische Zusammenhänge. Das zeigt die Erfahrung. Ich glaube sie profitieren weniger wirtschaftlich als intellektuell und emotional von den Geschichten, welche die Forschung anzubieten hat.

Woran forschen Sie momentan in Bezug auf die Berge und Alpen?
Dieses Jahr habe ich drei sehr verschiedene Projekte. Eine kurze Globalgeschichte der heiligen Berge seit 1500, die in ein paar Monaten auf Deutsch und auf Englisch erscheinen soll; einen Artikel über die Entwicklung der Wildnis-Idee in Nordamerika und Europa, die besonders auch die Berge betrifft und ein bereits erschienenes, kleines Buch über die Sinneslandschaften der Alpen, in dem es um das Fühlen, Schmecken, Riechen, Hören und Sehen der alpinen Umwelt geht.

Was sind Ihrer Meinung nach die grössten Unterschiede zu unserem Leben in einem Bergland verglichen zu früher, als Hannibal die Alpen überquerte?
Die Technik. Heute müssten Hannibals Elefanten nicht mühsam einen Alpenpass überqueren, sie könnten durch den 60 Kilometer langen, weitgehend flachen Gotthard-Basistunnel marschieren. Vorausgesetzt die SBB würde ein entsprechendes Zeitfenster freigeben.

Ein Blick in die Zukunft: Wohin bewegt sich Ihr Forschungsgebiet?
Die Forschung ist eine Wachstumsbranche. Sie bewegt sich also glücklicherweise in viele Richtungen. Jeder und jede darf darüber entscheiden.

Wie sind sie am liebsten privat in den Bergen unterwegs?
Zu Fuss.

Gibt es etwas, das Sie der Bergsportgemeinde mit auf den Weg geben möchten?
Take it easy.


Der heutige Tagespreis

Hinter unserem sechsten Türchen versteckt sich ein Moja Stove Gaskocher von Primus.
Dieser Preis ist leider schon verlost worden. 

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