Offene Stellen

Newsletter

DE | FR | IT
  1. Erlebnis
  2.  > 
  3. Blog

Tourentipp: Bouldern auf der Engstligenalp

Daniel Silbernagel, bergpunkt, Dienstag, 06. Mai 2025

Das Bouldergebiet «Luegli» ist neben der Engstligenalp das zweite grosse Bouldergebiet bei Adelboden. Etwas versteckt liegen die Blöcke unterhalb des kleinen Passes, welcher «Luegli» genannt wird. In einer herrlichen Alplandschaft liegen die Blöcke beim Sektor «City» relativ kleinräumig. Hier ist bisher erst ein Bruchteil erschlossen - bei einigen Blöcken stellt sich die Frage: Expo oder einbohren? Schön wäre es eigentlich, wenn auch in Zukunft in diesem einmaligen Stückchen Natur keine Bohrhaken blinken würden...

Das «Luegli» ist das ideale Sommerbouldergebiet, aber auch im Herbst bis zum ersten Schneefall geeignet. Dann finden sich hier oft noch bessere Verhältnisse als im oft schon nebelfeuchten «Unterland». Der erste Eindruck dieses Blockgebietes erinnert an eine «steinerne Stadt». Einige der zum Teil haushohen Blöcke liegen so durcheinander, dass «Minischluchten» zwischen den Blöcken zum Entdecken geradezu auffordern. 

Im Gegensatz zu den Kalkblöcken der Engstligenalp gibt es in der «City» sehr viele athletische Boulder mit teils riesigen Griffen. Besonders einige der «leichten» Boulder bieten ungewohnt steile Linien an verschwenderisch grossen Griffen. Speziell ist der Block Nummer 4, welcher als einziger brauner Sandsteinblock des Sektors zwischen all den weissen Blöcken liegt. 

Reise / Ausgangs-/Endpunkt 

Mit der Bahn erreicht man den nächstgelegenen Bahnhof in Frutigen entweder via Bern oder Brig. Ab Bahnhof Frutigen verkehrt ein Bus bis nach Adelboden. Fahrplan: sbb.ch

Anfahrt Auto/Mobility

Von Adelboden-Dorf führt eine kleine Strasse nach Gilbach und weiter zur Seilbahn Hahnenmoos am Geilsbüel. An der Talstation der Bergbahn gibt es Gratisparkplätze. Die Strasse ab Gilbach ist zwischen 8.00 Uhr und 18.00 taxpflichtig. Die Taxe kostet CHF 8.- und wird am Automat beim Ortsende von Gilbach bezahlt.

Lage / Zustieg

Lage «Block 6»: Koordinaten: 605 820 / 143 400

1. Mit der Bahn: Von Geils mit der Seilbahn zur Bergstation Hahnenmoos und über den Höhenweg unter dem Rägebodehore vorbei zum Luegli (ca. 40min ab Seilbahn). Der Weg ist ab der Seilbahn angeschrieben und verläuft ohne nennenswerte Steigungen. Dies ist ein sehr bequemer Zustieg.

2. Zu Fuss:
Von der Talstation dem asphaltierten Weg Richtung «Ufem Stand» folgen. Dort wo diese Strasse eine Rechtskurve macht unter dem Sessellift entlang geradeaus abkürzen zu einer weiteren Strasse. Hier links bis kurz vor eine Alp. Rechts führt ein (im Aufstieg teilweise schlecht zu findender) Wanderweg bis zum Luegli (ca. 60min ab Parkplatz). Dieser Zustieg ist durch den Höhenunterschied deutlich anstrengender als Variante 1.

Vom «Luegli» folgt man dem ausgeschilderten Wanderweg Richtung Adelboden und erreicht die ersten Blöcke absteigend in wenigen Minuten.

Tipp: Am besten ist folgende Variante: Fahrt mit der Bahn zum Hahnenmoos, Zustieg über den Höhenweg zum «Luegli» und nach dem Bouldern zu Fuss per Wanderweg (Variante 2 des Zustieges) in ca. 35 Minuten zur Talstation zurück.

Ausrüstung

Bouldermatte, Kletterfinken, Magnesia, Zahnbürste und Freunde zum Spoten.
Gebietsführer Strubel Blocks, ISBN 978-3-033-03214-9, topoverlag.ch oder bei Bächli Bergsport
Landeskarte 1:25000: Blatt 1267 Gemmi

Unterkünfte/Campingplätze

In Adelboden gibt es die komplette Infrastruktur einer grossen Ferienregion. Ferienhäuser, Bed&Breakfast sowie Hotels aller Preisklassen stehen in grosser Anzahl zur Verfügung.
Tourismusbüro Adelboden Tel. +41 (0) 33 673 80, adelboden.ch
Camping «Albo» Adelboden: +41 (0)33 673 12 09, albo-adelboden.ch
Camping «Grassi» Frutigen: +41 (0)33 671 11 49, campinggrassi@bluewin.ch

Umliegende Bouldergebiete

Ein grosse Bouldergebiet befindet sich im nahe gelegenen Kandertal oder auf der Engstligenalp. (s. auch Boulderführer Kander Blocks, ISBN 978-3-033-03426-6. Siehe auch wichtige Informationen und Updates auf: https://vereinbouldernkandertal.ch/)

Besonderes

Die beiden Sektoren sind ein Blumenparadies. Bitte schont die Flora so gut als möglich und benutzt weitestgehend die offiziellen Wege.

Klima / Beste Boulderzeit

Die Blöcke liegen ostseitig exponiert auf einem Wiesenhang. Sie bekommen den ganzen Tag über viel Sonne. Es kann an allen Expositionen gebouldert werden. Durch die sonnige Lage trocknen die meisten Blöckenach Regenfällen sehr schnell ab. Während den Sommermonaten Mitte Juni - Mitte Oktober (deckt sich mit dem Seilbahnbetrieb).

Bodenbereich / Kinder 

Das Absprunggelände ist grösstenteils recht gut. Mit einer guten Matte lassen sich die meisten Boulder problemlos machen Bei den Kindern gibt es zwei Varianten: Entweder sie sind noch so klein, dass man sie tragen kann, oder sie sind schon so gross, dass sie Zu- und Abstieg selbst bewältigen können. Für die Kleinen gibt es schöne Wiesenplätze an den Blöcken, für die Grossen gibt es etliche Bouldermöglichkeiten an den zahllosen Blöcken. 

Boulderdaten / Haupterschliesser

20 Blöcke mit ca, 55 Boulder im Bereich 3 bis 7B / Wolfgang Antz. Highlights: Hallenboulder 5+, Abendliches Vergnügen 6A+, Frau Nörgeli 6B, Lueglibaron 6C+, Potzblitz 6C+, Pièce de résistance 7B 

Charakter

Der Kalk ist hervorragend und sehr rau. Wenige Blöcke sind etwas splittrig. Die Palette der Boulder geht von Plattenschleichern über Kantenund Wasserrillenklettereien bis hin zu grossgriffigen, sehr athletischen Bouldern. Es ist für jeden etwas dabei. Einige der Blöcke sind sehr hoch.

Ausschnitt der Boulderblöcke aus dem Boulderführer Strubel Blocks

Block 1

1 / 3

1. Grossmaul 5
Stehstart und über die grossen Griffe gerade hoch. 
2. Abendliches Vergnügen 6A+ ***
Stehstart an Leisten. Ohne die grossen Griffe von 1. gerade hoch. 
3. Monsterohr 6A+ ***
SD an der Kante. Links zu riesigem Untergriff, dann an der Kante hoch. 
4. Ab in die Sonne 6B
Start wie «Monsterohr». Rechts um die Kante herum und rechts von dieser an Riss gerade hoch.
5. Höhlenbär 5
SD an rundem Seitgriff, dann im Bogen auf den Block.

Block 2

1. Minimantle 3
SD am dreieckigen Horn. 
2. Stolperfalle 5+
SD an der grifflosen Kante. Ein schwerer Zug, dann leicht auf den Block mantlen. 

Block 3

Kleiner Block mit einigen leichten und netten Bouldern.

1. Piccolo links 3
SD. Die Kante hoch. 
2. Prosecco 5+
SD. Horizontal nach rechts zu Leiste. Nun schräg rechts hoch.
3. s`Chübli 4
Start in der Hocke an Leiste. Gerade hoch. 
4. Piccolo rechts 3
Die rechte Kante 

Block 4

Kleiner Sandsteinblock, welcher quasi als «schwarzes Schaf» zwischen den Kalkblöcken liegt. 
1. Frau Nörgeli 6B ***
Sehr schöne Strukturen am einzigen Sandsteinblock weit und breit. SD an Seitgriffen. Über das Zweifingerloch und Zangengriffe gerade hoch. 
2. Herr Brödel 5
SD an grosser Leiste. Gerade die Kante hoch. 

Block 5

1 / 2

Stark überhängender Block mit sehr lohnenden moderaten Bouldern und zwei extremen Projekten.
1. Letzter Kampf 6B+ ***
SD an spitzen Griffen. Gerade hoch zu markanter Seitleiste, nach rechts und über die runde Kante aussteigen. 
2. Projekt
SD wie 1. Rechts den Überhang entlang und bei 3. aussteigen. 
3. Diabolo Projekt
Wie 4. zur grossen Schuppe. Nach links zu «hörnerartigen» Griffen. Weiter links hoch über Leisten zu extrem scharfer Leiste oberhalb des Überhanges. Gerade hoch aussteigen.
4. Hallenboulder 5+ / 6A ***
Grössere Griffe findet man selten... SD ganz unten an der riesigen Schuppe. Über diese und weiter leicht links haltend über die grossen Griffe hoch.
5. It`s swingtime 6B ***
SD ganz unten an der rechten Schuppe. Hoch zur Riesenschuppe, Quergang auf selber Höhe nach links zur Parallelschuppe und über 4. aussteigen.
6. Easy 5
SD wie 5. Gerade hoch. 

Block 6

1. Was’ne Rille 5
Tolle Wasserrille! Allerdings nichts für Nervenschwache. Expo. 

Block 7

1. Stehaufmännchen 6A+ ***
Lustiger Gleichgewichtsboulder: Unten der perfekte Griff, oben nichts. 

Block 8

1 / 3

Stark überhängender Block mit sehr lohnenden moderaten Bouldern und zwei extremen Projekten.
1. Projekt
SD mit beiden Händen am Block. Mit weitem Zug zu Löchern an der Kante und in die Platte ausssteigen. 
2. Projekt
SD am Riss. Tiefe Traverse und über 1. aussteigen.
3. Mit zitternden Knien 6A+ ***
Sehr hoch! An anderer Stelle gäbe es auf diese Höhe mindestens drei Bohrhaken... Start an seichten Seitgriffen. Links hoch zu Loch und den wunderbaren Strukturen nach rechts oben folgen. Expo. 
4. Sonnenplatte 4
Schöne Wandkletterei
5. Sonnenplatte 3 ***
Leichter Boulder in schönem Fels. 

Block 9

1. Kalte Platte 5
Nette Wand mit recht guten Griffen. 
2. Inneres Gleichgewicht 6B+
Dies ist in dieser Platte nicht ganz unwichtig. Start bei kleinem Riss mit gutem Seitgriff für rechts. 

Block 20

1 / 3

1. Kleiner Zwicker 3
SD am Band. Mittels grossen Griffen rechts hoch.
2. Grossmaul 6A+ ***
SD in der Falllinie des Risses.
3. Scharfmacher 5 ***
SD unterhalb der «Flosse». Mit riesigen Griffen gerade hoch.
4. Triangel 6A
SD rechts unten an der rampenartigen Struktur.
5. Letzter Streich 5
SD bei zwei «Knubbeln» an der Dachkante. In die Platte mantlen.
6. Verschneidung 3 
7. One Life Stand 6B ***

SD knapp rechts der Verschneidung. Nur mit den Griffen rechts des Risses gerade hoch. 
8. Potzblitz 6C+ ***
Toller Boulder mit sehr abwechslungsreichen Griffformen. SD an Doppelgriff in der Mitte des Blockes. In einer links-rechts-links Schleife durch die Wand hoch.

Weitere im Boulderführer Strubel Blocks

Weitere Beiträge

Tourentipp: Skihochtour vom Julierpass nach Preda

In drei Tagen über “Err und Schlaviner”. Der März ist auch der Übergangsmonat vom Hochwinter hin zum Frühling. Während im Flachland oft die ersten Blumen blühen, kann es etwas weiter oben in den Bergen noch richtig winterlich sein. Und genau diese Kombination aus Winter und Frühling machen den Reiz der Skihochtouren – also längeren Skitouren über Gletscher mit Gipfelaufstiegen zu Fuss und Steigeisen an den Füssen – aus.

Klettern im Jura – wo einst Brontosaurier hausten

Der Jubiläumsausflug in den Jura verbindet Klettern mit Kultur: Im Backcountry der Gastgeberfiliale Basel stecken die Bohrhaken dort, wo einst Brontosaurier hausten.

Trailrunning Tourentipp: Im Laufschritt hoch über dem Brienzersee

Bei diesem Trailrunning-Tipp von Bönigen bei Interlaken zur Axalp geniesst du neben einer prächtigen Kulisse den Vorteil, weniger Höhenmeter runterlaufen zu müssen als im Aufstieg zu bewältigen sind. Ideal für konditionsstarke Läufer:innen, die ihre Knie etwas schonen möchten. Daneben gibt es eine Vielzahl von Varianten, kurzen zusätzlichen Abstechern und die Möglichkeit, auch mal eine Pause in einem Bergrestaurant einzulegen.

Über den Tälli-Klettersteig zur Engstlenalp

Im stillen Gadmertal trifft man noch heute auf ein echtes Stück Klettersteiggeschichte. Während die gesicherten Felspassagen früher als Wirtschaftswege genutzt wurden, hat sich aus der Begehung von Klettersteigen längst eine alpine Bergsportdisziplin entwickelt. Der Tälli-Klettersteig war der erste seiner Art und zählt mit rund 600m Länge zu den längsten in der Schweiz.

Klettertour ohne Anstehen: Sgemögna 2545 m – Nordwand 6a

Raus aus dem Stau und rein ins Abenteuer: Hoch über dem Val Redorta im Tessin wartet eine einsame Nordwand mit viel Potenzial für neue Routen. Wer den Trubel der bekannten Klettergebiete scheut und nach einer Herausforderung sucht, ist hier genau richtig.

Im Simpiler Schmugglerrevier: Bergwandern über dem Simplonpass

Über dem Simplonpass ragen drei schroffe Pyramiden in den Himmel. Durch ihre Flanken ziehen wilde Schmugglerpfade. Tempi passati. Heute gehören die Kämme den Genusskletterern.

Zum Jubiläum: Eine Hochtour auf den Bächlistock

Zuhinterst im Bächlital steht der 3246 Meter hohe Bächlistock. Auch wenn der SAC-Führer über den selten besuchten Gipfel nicht gerade schwärmt – zum 50. Geburtstag von Bächli Bergsport müssen wir ihm die Ehre erweisen.

Leichte Hochtour in aussichtsreicher Bergwelt: Tête Blanche – Petite Fourche

Diese variantenreiche Hochtour führt über die beiden Gipfel Tête Blanche (3421 m) und Petite Fourche (3513 m) und bietet prächtige Aussichten auf das Mont-Blanc-Massiv.

Passende Inhalte

Kommentare

Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.

Kommentar schreiben