Die Höhle – das «Schafloch» – bietet Einblicke
in längst vergangene Tage im Inneren des
Sigriswiler Rothorns. Vor langer Zeit war die
Höhle «vergletschert». Im Zweiten Weltkrieg
wurde die natürliche Höhle von der Schweizer
Armee durchbrochen und zur militärischen
Festung ausgebaut wie z. B. die Schiessscharte
am westlichen Rand am Südportal zeigt.
Der
Durchgang wurde als Verbindungs- und Logistikstollen
ausgebaut sowie an beiden Enden
Eingangs- und Waffenstände erstellt. Bis Ende
der Achtzigerjahre war die Anlage geheim und nicht öffentlich zugänglich. Danach ging
die Höhle an die Gemeinde Sigriswil über.
Durch die Erweiterung nahm der Luftzug in der
Höhle zu, warme Luft zirkulierte vermehrt und
das Eis schmolz weg.
Links: Ein Zaun am Südportal verhindert, dass Schafe im Schafloch herumspazieren. Rechts unten: Die Schiessscharte am Südportal.
Heute bietet der Stollen eine spannende Alternative, um von der Sigriswilerseite ins Justistal
zu gelangen. Ausgangspunkt für die hier
vorgestellte Wanderung ist Schwanden ob Sigriswil.
Dort befindet sich übrigens auch ein
Planetenweg mit Planetarium und Sternwarte.
Durch das Schafloch geht es auf die Südostseite
des Sigriswilgrates und über einen an einer
Felswand entlang gelegten Weg zum Schäferhüttli,
wo Alpkäse zur Stärkung gekauft werden
kann. Vorbei bei der Sichle, dem Übergang
vom Eriztal ins Justistal und ein letzter steiler
Aufstieg zum Gipfel der Schibe (1955 m), dem
höchsten Gipfel der Sibe Hängste.
Felsformationen unter dem Sigriswiler Rothorn.
Ausgangs- / Endpunkt
Ausgangspunkt ist Schwanden (1076 m), Haltestelle: Schwanden (Sigriswil), Säge.
Endpunkt bei der Haltestelle: Post Eriz, Säge (1041 m). Fahrplan: www.sbb.ch
Beschreibung / Tourendaten
Wanderung: Schafloch (1774 m) – Sichle (1679 m) – Sibe Hängst (Schibe 1955 m)
Vom Dorf Schwanden ob Sigriswil auf dem rot-weiss-rot markierten Wanderweg zum Nordportal des Schafloch. Durch den Stollen und auf der Justistalseite dem Südosthang entlang, am Schluss steil absteigend zur Sichle. Unter dem Schibe-Gipfel nach Süden und kurz steil aufsteigend auf den Südgrat. Nun mehr oder weniger alles dem Gratverlauf entlang über die Sibe Hängst bis man kurz vor Hinter Sohl (1219 m) wieder auf einen Wanderweg stösst. Über diesen nach Innereriz (1041 m). Detail s. Karte.
Tourendaten: Aufstieg 1350 Hm, Abstieg 1400 Hm, 17 km, 7–8 h
Stolz präsentieren sich die Berner Alpen. Links das Dolenhorn, rechts dahinter Balmhorn-Altels, und rechts das Rinderhorn (alles prächtige Hochtouren, s. Hochtouren Topoführer Berner Alpen)
Anforderungen / Verhältnisse
Alpine Wanderung in T3–T4 Gelände, kurze Stellen teils weglos oder nur Pfadspuren (SAC Wanderskala)
Material / Landeskarten
Wanderausrüstung nach Bedarf. Genügend zu Trinken und Brot zum Alpkäse. Stirnlampe nicht vergessen!
Karten: map.geo.admin.ch. App mit Offlinekarten (z. B. White Risk, Swisstopo).
Übernachten / Essen
Wer vor der Tour übernachten möchte, findet...
- in Schwanden das Hotel Landgasthof Rothorn, rothorn-schwanden.ch
- in Innereritz z. B. den Gasthof Schneehas, schneehas-eriz.ch
- für den grossen Hunger das Restaurant Säge, eriz-restaurant-saege.ch (der Klassier: Kalbsschnitzel mit Kräuterbutter, Pommes-Frites und Gemüse oder vegetarisch: Nudeln mit Gemüse, Rabkäse und Spiegeleiern)
Bilder
© Daniel Silbernagel, topoverlag.ch
Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar schreiben