Bekleidung
Bei einer Hochtour durchlebt man oftmals alle Wetterextreme: heiss im Tal, eiskalt am Gipfel, schweisstreibend über den Gletscher und Graupelschauer im Abstieg. Und beim Rückmarsch ins Tal regnet es. Man sollte also für alles gerüstet sein – ohne zu viel mitzuschleppen. Unser Tipp: langes Unterhemd, Softshellhose und -jacke, Gore-Tex-Hose und -Jacke im Rucksack, leichte Daunen- oder Kunstfaserjacke (ebenfalls im Rucksack), dünne Fingerhandschuhe, dickere Fäustlinge (im Rucksack), Mütze, Wechselsocken, Wechsel-Shirt.
Schuhe
Steigeisenfeste, wasserdichte Bergschuhe und Gamaschen.
Weitere Ausrüstung
Variabel einstellbare Stöcke (sind vor allem bei langen, einfachen Gletschertouren sinnvoll), Stirnlampe, Höhenmesser, Karte, Kompass, evtl. GPS (kann vor allem bei Nebel durch «Backtracking» Leben retten).
Medizinisches
Erste-Hilfe-Set, Sonnenschutz (UPF 50, Gletscherbrille, Hut/Kappe), Kopfschmerztabletten
Akklimatisation
Eine gute Anpassung an die Höhe ist entscheidend für die Leistungs¬fähigkeit. Für eine optimale Anpassung sind je nach Höhe mehrere Tage bis Wochen erforderlich. Achtung: Sportlichkeit oder Ausdauerleistungsfähigkeit sagen nichts über die Fähigkeit des Körpers zur Akklimatisation aus!
Sonstiges
Evtl. Biwaksack, evtl. eine sehr leichte und klein verpackbare Alu-Isomatte pro Team, Natel (mit den eingespeicherten Notrufnummern). Bei Hüttenübernachtung: Ohropax (wer gut schläft, ist leistungsfähiger).
Trinken & Essen
Wasser (kein Schmelzwasser!) oder isotonische Getränke, am besten Ieicht gesüsst und minimal gesalzen, heiss oder lauwarm in einer Isolier¬flasche, Energieriegel und Schokolade für unterwegs.
Wetter
Das Wetter ist der grösste objektive Risikofaktor, vor allem in der Höhe und auf Gletschern. Gewitter, Nebel, Neuschnee oder Sturm können eine leichte Tour im Fiasko enden lassen. Deshalb: Immer direkt vor und während der Tour das Wetter beurteilen!
Team/Teamgrösse
Auch das Team ist in Punkto Sicherheit und Schnelligkeit sowie für den Spass auf Tour ein wichtiger Faktor. Daher sollte auch auf die Zusammensetzung des Teams ein Augenmerk gelegt werden. Wer seine Seilpartner noch nicht kennt, sollte unbedingt lange vor der Tour herausfinden, was sie können, welche Erfahrung sie mitbringen, ob sie die Höhe gut vertragen und wie sie sich in die Gruppe einfügen. Gegenseitig vorab die persönliche Einstellung zur Sicherheit abfragen.
Solo: Auf Gletschern alleine zu gehen, ist unkalkulierbar gefährlich.
Zweierseilschaft: Man ist schnell, flexibel und wird sich bei Entscheidungen meist schnell einig. Nachteil: Auf Gletschern (vor allem nachmittags, wenn man bergab geht und der Schnee schon weich ist) ist eine Zweierseilschaft riskant, da ein Spaltensturz unter Umständen nicht gehalten werden kann.
Dreierseilschaft: Ein Dreier-Team ist der optimale Kompromiss aus Schnelligkeit und Sicherheit.
Vierer-Seilschaft: Perfekt am Gletscher, aber bei Kletterstellen muss man oft lange warten. Je mehr Personen dabei sind, desto mehr Zeit muss man einplanen. An Schlüsselstellen sollte man bedenken: Schnelligkeit bedeutet oft auch Sicherheit!