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Adventskalender: Seilbahnbauer Stefan Halbheer

Bächli Bergsport, Samstag, 10. Dezember 2022

Menschen und die Liebe zu den Bergen – in unserem Adventskalender stellen wir täglich eine Person vor, die ihre Leidenschaft und ihren Beruf mit der Alpinwelt verbindet. In unserem zehnten Türchen stellen wir euch Stefan Halbheer vor. Er betreibt im Zürcher Oberland das Unternehmen SHS Seilbahnenservice, das sich – wie der Name es vermuten lässt – auf den Unterhalt von Seilbahnen spezialisiert.

Was gehört alles zum Standard bei einem regulären Seilbahnservice?
Prinzipiell unterscheiden wir zwischen drei Bereichen: Dem Service an anlagenspezifischen Bauteilen, der Revisionen an verschlissenen Bauteilen sowie der Instandsetzung von defekten Bauteilen.

Was muss jemand an Fähigkeiten - auch nebst den technischen - mitbringen, um Seilbahnen reparieren können?
Das Wetter ist immer eine spezielle Herausforderung. Zwar ist es im Sommer angenehm kühl in den Bergen, jedoch im Herbst und Winter kälter und stürmischer. Besonders hart wird es, wenn in einem Schadenfall in der Nacht bei jeder Wetterlage gearbeitet werden muss.

Wie werden eigentlich die tonnenschweren, kilometerlangen Stahlseile einer Seilbahn montiert respektive «aufgehängt»?
Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Falls ein altes Seil ersetzt werden soll, wird dieses erst abgespannt, sprich, der Zug wird vom Seil genommen. Danach wird dieses getrennt und mit einem neuen Seil verbunden. Abschliessend wird das alte Seil heraus- und das neue gleichzeitig eingezogen.

Bei einem neuen Lift wird zuerst ein kleines Vorseil eingezogen – entweder von Hand oder mit dem Helikopter. Dieses wird mit einem dickeren Seil verbunden, das Ganze wird dann in die Liftanlage eingebunden. Ist dieser Prozess abgeschlossen, wird schliesslich das Vorseil wieder herausgenommen.

Was haben Seilbahnen für einen Stellenwert in der Zugänglichkeit der Bergregionen?
Seilbahnen haben nicht nur im Winter einen hohen Stellenwert. Auch in den anderen Jahreszeiten werden sie viel benutzt – seien es Wanderer, Biker, Personen mit Beeinträchtigungen oder einfach Menschen, die eine schöne Aussicht geniessen wollen. Es gibt so viele, wunderschöne Regionen mit grossartigen, einheimischen Gastgeber*innen, welche es Verdient haben, gesehen zu werden. Seilbahnen machen diese Regionen für alle zugänglich.

Welches war ihr bisher kniffligster Auftrag?
Der Rothwald-Skilift beim Simplonpass. Dort musste das Förderseil gewechselt werden. Dieser Lift hat eine Kurve, was die Gefahr einer Entgleisung bei einem ungespannten Seil erhöht. Zudem waren auf der langen Strecke viele Wanderer und Biker unterwegs, welche durch Aufsichtspersonal während der Arbeit gewarnt werden mussten. Zu guter Letzt verläuft der Seilzug über eine befahrene Strasse, welche mit Querseilen gesichert werden musste, damit bei einem Zugverlust das fallende Seil nicht auf die Fahrbahn aufprallte.

Wie sind Sie am liebsten privat in den Bergen unterwegs?
Am liebsten beim Skifahren mit meinen drei Jungs, beim Wandern oder Biken im geführten Park. Gerne aber auch abseits – dort, wo es keine Seilbahn hat.

Gibt es etwas, das Sie der Bergsportgemeinde mit auf den Weg geben möchten?
Seilbahnen gehören zu den sichersten Transportmitteln, aber nur, wenn auf der Bahn und im Berggebiet die Regeln befolgt werden.


Der heutige Tagespreis

Hinter unserem zehnten Türchen versteckt sich eine Jester Lumbar-Gürteltasche von The North Face.
Dieser Preis ist leider schon verlost worden. 

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