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Winterliche Hütten

Fabian Reichle, Mittwoch, 22. Dezember 2021

Berghütten werden in der Regel mit dem Sommer assoziiert. Doch einige haben auch im Winter geöffnet – manchmal reduziert, manchmal durchgehend. Das bietet Möglichkeiten für spannende Touren im Winter. Wir stellen euch fünf Hütten vor.

Sämtliche Berghütten sind im Winter eingeschneit und für Gäste geschlossen. Sämtliche Berghütten? Nein, eine kleine Handvoll beugt sich der kalten Jahreszeit und bietet Tourengängern Unterschlupf. Zugegeben, das war eine etwas plumpe Asterix-Analogie, jedoch ist das mit den wenigen Hütten wie bei den aufmüpfigen Galliern: Ein kleiner Fleck auf der Landkarte, der unerwartet in Erscheinung tritt, sympathisch ist und immer wieder für Überraschungen sorgt.

Hüttenziele im Winter sind durchaus realistisch – und lohnenswert sowieso, bietet der Winter schliesslich eine gänzlich andere Atmosphäre als es der Sommer tut. Nicht nur der Schnee und die Kälte, sondern auch die kürzeren Tage und die Szenerie des Bergsports an und für sich sorgt für einen Tapetenwechsel. Keine Berg- sondern Skischuhe im Keller. Sowieso nimmt man im Winter mehr Material verstreut über alle Räume wahr. Einige offene Hütten in der Schweiz stellen wir euch vor. Jeweils mit einer passenden Route, sei es mit den Tourenskis oder den Schneeschuhen.


Lidernenhütte, Kanton Uri

Hier gibt es nicht nur kalten, sondern seit dieser Saison auch frischen Wind. Das neue Team leitet seit dieser Saison neu die Geschicke in der Hütte oberhalb Riemenstalden. Leicht zugänglich via «Buiräbähnli» mit erhabenem Blick in Richtung Urnersee habt ihr von hier aus einen regelrechten Bergspielplatz vor der Haustür. Vor allem Chaiserstock, Hundstock und Rossstock sowie Spilauer Stock sind beliebte und vielfältige Skitourenziele. Letzterer ist mit dem Spilauer Grätli auch für Schneeschuhgänger interessant.


Kesch-Hütte, Kanton Graubünden

Vor allem für die späten Wintermonate ist die Kesch-Hütte ideal. Ab März ist sie bewartet, aber auch im Dezember könnt ihr hier übernachten – einfach mit Einschränkungen. Die Kesch-Hütte befindet sich im Norden des namengebenden Berges. Dieser wiederum ist der höchste Gipfel der Albula-Alpen in Graubünden. Im Sommer zieht die moderne Hütte Kletterer und Bergsteiger an. Der Gipfel des Piz Kesch (3418m) ist im Winter ein lockendes Skitourenziel, aber auch die Nachbarberge Kesch Pitschen oder Piz Porchabella eignen sich für ausgiebige Touren. Wer nicht von der Hütte weg-, sondern zu ihr hintouren möchte, kann das beispielsweise von Bergün aus mit den Schneeschuhen tun. Wer gerne Höhenmeter unter die Füsse nimmt, wird auf dieser Tour glücklich werden.


Capanna Piandios, Kanton Tessin

Zwar in den Wintermonaten nicht bewartet, aber die Capana Piandios über dem Valle di Blennio im Tessin könnt ihr trotzdem besuchen. Die südschweizer Gastfreundschaft braucht nämlich nicht einmal Gastgeber, um trotzdem heimelig zu sein. So findet ihr in der gemütlichen Hütte ein Cheminée, das in der Mitte der Stube platziert ist. Wintercharme pur. Ein idyllisches Feuer und die dazugehörige Mahlzeit soll man sich aber erst verdienen. Am besten mit einer Schneeschuhtour ab Leontica. Wer lieber mit den Tourenski unterwegs ist, hängt ein paar Höhenmeter in Richtung Pizzo Molare respektive Punta di Stou an.


Cabane Brunet, Kanton Wallis

Eine Hütte, die im Winter einen ganz besonderen Reiz hat, da sie im Sommer mit dem Auto erreichbar ist. Das heisst natürlich nicht, dass die Cabane Brunet bei Schnee mühsam erreichbar wäre. Die geschichtsträchtige Hütte oberhalb von Lourtier im Val de Bagnes wird auch von diesem Ort aus angegangen: Die Qual der Wahl sei euch überlassen. Die Schneeschuhroute folgt mehr oder weniger dem Tourenski-Aufstieg. Einmal in der Hütte angekommen ist vor allem der Mont Rogneux im Südwesten ein lohnendes Ziel für all diejenigen, die weiterziehen möchten.


Bonus: Britanniahütte, Kanton Wallis

Muss man die Britanniahütte vorstellen? Immerhin ist sie die grösste und meistbesuchte SAC-Hütte. Trotz oder gerade deswegen lohnt sich ein Ausflug zu ihr: Die Lage, ihr archaisches Äusseres und die lukrativen Tourenziele wie der Haute Route machen die Britanniahütte zurecht zum Platzhirsch in der Schweizer Hüttenlandschaft. Warum jedoch nur als Bonuszugabe? Weil sie eigentlich zu ist und nur der Schutzraum in den Wintermonaten geöffnet hat. Allerdings ist die Britanniahütte auch einfach als Tagesausflug erreichbar – für alle, die nicht ganz so hoch hinaus wollen.

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