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Mittagssgüpfi / Gnepfstein mit Schnellabstieg

bergpunkt & Reto Affentranger, Mittwoch, 01. April 2020

Es war in meinen jungen zwanziger Jahren. Als Lozärner war für mich der liebe Hausberg Pilatus schon immer ein nahes und auch würdiges Ausflugsziel, um meinen Bergdrang auszuleben.

Es war in meinen jungen zwanziger Jahren. Als Lozärner war für mich der liebe Hausberg Pilatus schon immer ein nahes und auch würdiges Ausflugsziel, um meinen Bergdrang auszuleben.

Das Mittagsgüpfi – oder eben der Gnepfstein – liegt westlich in der ganzen Pilatuskette. Vom Eigenthal – bis hier fährt das Postauto von Kriens – geniesst man einen eindrücklichen Blick auf die schattige Nordseite meines Hausberges. Zuhinterst im Tal, an einer Wasserscheide, genannt Trockenmattsattel, zwischen dem bei Kajakfahrern berüchtigten Rümlig und dem Giessbach, begann in dieser Zeit im Frühling wie so oft mein Abenteuer. Bis Trockenmattstaffel machte ich den „lästigen“ Zustieg meist mit dem Velo, weil mir das Poschi zu teuer und zu wenig flexibel war. Von hier begann dann der erste Teil meines Abenteuers. Über einen steilen Bergweg waren es bescheidene 500 Höhenmeter bis aufs Mittagsgüpfi.

Weil ich für den Abstieg auf Schnee angewiesen war, bereitete auch der Aufstieg im steilen Gelände bereits ein wenig Spass: steile Schneerunsen und je nachdem viel Spurarbeit. Auf dem Gipfel genoss ich immer die Aussicht ins flache Zivilisationsland und auf der Rückseite in das gelobt Land der vielversprechenden Alpen. Den Abstieg vollbrachte ich immer im freudigen Hosenbodenrutsch: dieser spart viel Zeit und macht eben unheimlich Spass. Der kleine Nebeneffekt: Ich lernte die Pickelbremse schnell und gut anzuwenden, weil ein allzu schneller Abstieg eher suboptimale Folgen mit sich gebracht hätte. Beim zweiten Abstieg merkte ich schnell, dass auf halber Höhe mit einem Quergang nach rechts ein äusserst geeigneter und auslaufender Hang mich direkt zum Velo zurückbrachte. Mit dieser Variante war ich in zwei mal zwei Minuten rutschen (und natürlich immer wieder bremsen) plus drei Minuten Querung also in weniger als zehn Minuten unten. Ab und zu reichte es dann sogar für einen zweiten Gang.

Gerne denke ich an diese unbeschwerte Zeit zurück: Nach getaner Verpflichtung in der Zivilisation konnte ich mir am Fürobe noch ein hübsches Feierabendvergnügen leisten.

Im Moment ist diese Ausflugsidee wahrscheinlich wegen Verletzungsgefahr nicht sehr angebracht. Aber es zeigt mir einmal mehr, dass die hübschen und nachhaltigen Erlebnisse oft in der Nähe oder gar hinter der Haustür losgehen. In dem Sinne, freuen wir uns auf eine spannende Zeit mit vielen kleinen „Brötchen“ in der Nähe.

Diesen Beitrag erhielten wir vom Bergführer Reto Affentranger in Zusammenarbeit mit Bergpunkt. Danke! 

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