Während es von der Fiescheralp, welche bequem
mit der Seilbahn zu erreichen ist, Richtung
Märjelenseen und um die Gletscherstube
zu Ferienzeiten und am Wochenende schon mal
recht voll sein kann, ist es hier in der Nebensaison rasch einmal einsam, wenn man die Hauptwege verlässt.
Wannenzwillinge und Klein Wannenhorn.
Im Bergkessel unter dem
Strahlgrat, auf Galkina, findet man alpine Matten, viele
Steine, Gerölllandschaften, Flechten, pfeifende Murmeltiere und ein paar weidende Schafe. Hier ist es ruhig. Und gerade diese karge Berglandschaft
um den Ecken zwischen dem Grossen
Aletschgletscher und Fieschergletscher
hat seinen Reiz behalten. Als Wächter dieser
wilden Landschaft stehen die Wannenzwillinge
sowie das Kleine Wannenhorn im Norden eindrücklich
dahinter.
Von dem Dorf Fieschertal, wo heute um die
300 Personen leben, lohnt sich ein kleiner Umweg
vorbei an den Kapellen Wichel sowie die
Dreifaltigkeitskapelle, welche sich ideal in die
Landschaft integrieren. Weiter geht die Wanderung
über den Weiler Egga zur Hohbrigga,
wo das Wysswasser überquert wird. Der Weg
schlängelt sich nun durch Landschaften mit
roten Gneisplatten zur Burghütte. Unser Ziel
ist aber eine Ebene auf Galkina, wo wir unser
Zelt aufstellen.
Am Tag zwei lohnt sich der Abstecher
zum Aussichtspunkt auf den Grossen
Aletschgletscher. Über einen hübschen Wanderweg
wird die Wanderung beendet, bevor die
Szenerie kurz vor der Fiescheralp endet.
Blick auf den Grossen Aletschgletscher
Reise / Ausgangs- / Endpunkt Ausgangspunkt:
Fieschertal (1108 m). Postauto-Haltestelle Fieschertal, Dorfplatz. Mit der Bahn bis Fiesch.
Ab dort Postauto.
Endpunkt: Fiescheralp (2215 m) Seilbahn nach Fiesch. Fahrplan: www.sbb.ch
Beschreibung / Tourendaten
Tag 1: Von Fieschertal (1108 m) nach Galkina (Biwakplatz, ca. 2450 m):
Vom Dorf Fieschertal über Zer Flie, Hinner Blatte zum Weiler Egga (1474 m). Absteigend zur Brücke welche
über das Wysswasser führt und über den schmucken Weg mit lockerem Baumbestand und roten Gneisplatten
zur Burghütte. Weiter über den Geländerücken mit toller Aussicht zum steilen Hang, wo sich der Wanderweg
dem Seebach entlang empor schlängelt. Bei der Alphütte von Märjelenwang auf dem Alpweg bis zu einem
Rücken wo weniger Steine liegen. Diesen empor zu grossen Felsblöcken, wo eine Ebene zum Zeltaufschlagen
einlädt. Details s. Karte.
Tourendaten: 1600 Hm Aufstieg, 250 Hm Abstieg, 9.5 km, 5–6 h
Abendstimmung und Stille beim Biwakplatz auf ca. 2450m
Tag 2: Zum Aussichtspunkt Grosser Aletschgletscher (P. 2378) und Fiescheralp (2215 m):
Von Galkina führt eine schwache Wegspur zur Alphütte am nordöstlichen Ende des Märjelen Stausees.
Ab hier auf dem Wanderweg fast horizontal zum Aussichtspunkt Grosser Aletschgletscher (P. 2378).
Um zur Fiescheralp (Seilbahn) zu gelangen, kann entweder über das Tunnel und den Fahrweg spaziert werden,
oder was deutlich schöner ist, dem kleinen Wanderweg folgend, welcher der Bärgera-Suone entlang der
sonnigen Südosthänge führt. Details s. Karte.
Tourendaten: Aufstieg 350 Hm, Abstieg 530 Hm, 12 km, 4–5 h
Märjelen Stausee
Anforderungen / Verhältnisse
Alpine Wanderung in T3–T4 Gelände, kurze Stellen teils weglos oder nur Pfadspuren. Liegt kein Schnee, kann
die Wanderung auch bis spät in den Herbst unternommen werden.
Material / Landeskarten
Wanderausrüstung nach Bedarf. Genügend zu Trinken und Essen. Ausrüstung zum Campieren
und Kochen.
Karten: map.geo.admin.ch.
App mit Offlinekarten (z. B. White Risk, Swisstopo)
Wanderskala
Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet. Mit dem Ziel, die
Sicherheit beim Bergwandern zu erhöhen, sind die Bewertungskriterien näher an der Realität im Gelände.
Grafische Elemente und einfachere Formulierungen verbessern die Lesbarkeit und Verständlichkeit. Damit
trägt der SAC dazu bei, Unfälle beim Berg- und Alpinwandern zu reduzieren.
Wer wissen möchte warum und was geändert wurde, kann sich hier informieren:
sac-cas.ch.
Campieren und Biwakieren
Die rechtliche Lage in der Schweiz ist nicht einheitlich. Grundsätzlich sind gemäss Zivilgesetzbuch Wald und
Weide jedermann zugänglich. Je nach Kanton oder Gemeinde können jedoch Einschränkungen gelten. Zudem
ist freies Campieren in gewissen Schutzgebieten ausdrücklich verboten oder aufgrund von Betretungsverboten
nicht möglich. Weitere Infos findest du hier.
Ein generelles Campverbot gilt in der Schweiz für die folgenden Landschaftsgebiete:
- Eidgenössische Jagdbanngebiete / Wildschutzgebiete
- Naturschutzgebiete
- im Schweizerischen Nationalpark
- in Biotopen (Flachmoor, Hochmoorbiotope von nationaler Bedeutung)
- in militärischen Sperrzonen
Standortwahl: Eher unbedenklich sind Standorte oberhalb der Waldgrenze, auf alpinen Wiesen oder im felsigen
Gelände ausserhalb von Schutzgebieten.
In der Gegend gibt es viele Klettermöglichkeiten. Klettergärten aber auch alpine Klettertouren, die wilden
Routen an den Wannenzwillingen oder am Klein Wannenhorn. S. u. a. Best of keepwild!climbs, 2. Auflage
2013 (ISBN: 978-3-95611-011-5), SAC-Kletterführer Oberwallis oder Schweiz plaisir WEST (Band 2)
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