Zum Inhalt springen

Offene Stellen

Newsletter

DE | FR | IT
  1. Erlebnis
  2.  > 
  3. Blog
2025-07_blog_tourentipp_weissmies.jpg

Tourentipp: Hochtour über den Rotgrat auf das Weissmies

daniel-silbernagel.jpg
Daniel Silbernagel, bergpunkt, Freitag, 25. Juli 2025

Der Rotgrat ist eine lohnende Alternative zur Normalroute auf das Weissmies und bietet einen ruhigen, technisch einfachen Anstieg über Fels und Firn. Weniger frequentiert, gut abgesichert und ideal kombinierbar – perfekt für kreative Bergsteiger abseits der Massen.

Seit der Triftgletscher (Normalroute vom Hohsaas) aufgrund der erhöhten Eisschlaggefahr in den letzten Jahren zeitweise problematisch wurde, ist der Rotgrat eine weitere «sichere» Variante um das Weissmies zu überschreiten. Die andere ist, über den Nordgrat auf- und über den SSE-Grat abzusteigen. Der Rotgrat bietet einen leichten Aufstieg über Fels und Firn und kann auch im Abstieg begangen werden. Er ist jedoch im Aufstieg angenehmer. Für den Abstieg kann der SSE-Grat oder eben, sollte die Situation vertretbar sein, die NW-Flanke gewählt werden. Ein Nachteil des Rotgrates ist, dass die Morgenstimmung mit der aufgehenden Sonne über Italien fehlt, und der Zustieg über viel Geröll verläuft. Liegt noch einiges an Schnee, ist diese Tour reizvoller. Dafür ist am Rotgrat meist deutlich weniger los. Ein Felsriegel trennt die Schneefelder am Einstieg auf den Rotgrat. Dort warten kurze Kletterstellen, welche sehr gut abgesichert und markiert sind. Warum selbst auf dem Grat Markierungen angebracht wurden, bleibt ein Rätsel. Zusammen mit den Touren Triftgrat und Schwarzmies ergeben sich für kreative Bergsteiger tolle Möglichkeiten. Wie? – dieses Rätsel darf jeder selbst lösen.

Ausgangs-/Endpunkt / Reise:

Saas-Almagell, Dorfplatz (1671 m) // Fahrplan: sbb.ch 

Übernachtung:

Almagellerhütte SAC (2892 m): Telefon Hütte +41 27 957 11 79 almagellerhuette.ch // Hüttenwart: Hugo Anthamatten mit Familie

Tourendaten:

Aufstieg zur Almagellerhütte SAC (2892 m): 3–4 h, T3
Aufstieg zum Weissmies 4017 m: Aufstieg: 1100 Hm, 4–5 h
Abstieg zum Hohsaas: 950 Hm über die NW-Flanke, 2 h. oder
Abstieg zur Almagellerhütte: 1100 Hm über den SSE-Grat, 3 h.
Schlüsselstellen: Felsriegel zum Rotgrat, NW-Flanke wenn vereist

Alternative Hochtouren: SSE-Grat Weissmies, Portjengrat SSW-Grat (s. Hochtouren Topoführer Walliser Alpen)
Alternativtouren Alpine Klettertouren: z. B. Triftgrat von der Almageller Alp, Schwarzmies, Dri Horlini-Überschreitung, Mittelrück-Ostgrat, u. a. (s. Alpine Klettertouren, Band 2 (erscheint 2027)  

Beschreibung:

Zustieg zur Almagellerhütte (2892 m):

Vom Saas-Almagell, Dorfplatz (1671 m) dem markierten Hüttenweg folgend über den wunderschönen Spisswald in das Almagellertal zur Almagelleralp. Hier lohnt sich eine Einkehr! Weiter über die Hänge ins Wysstal und zur Hütte. 3–4 h, T3

Variante über Erlebnisweg Furggstalden-Almagelleralp:
Mit der Sesselbahn nach Furggstalden. Dann über den Erlebnisweg Furggstalden zur Almagelleralp. 3 h, T3+ oder über den Höhenweg Kreuzboden-Almagelleralp in 4–5 zur Hütte. T3

2025-07_blog_tourentipp_weissmies_00.jpg 2025-07_blog_tourentipp_weissmies_01.jpg 2025-07_blog_tourentipp_weissmies_02.jpg1 / 3

Die Tour beginnt in Saas-Almagell. Beim Hüttenaufstieg grüssen viele Blumen. Das Almagellertal ist ein kleines Juwel. Die Almagelleralp eine Einkehr wert!

Aufstieg zum Weissmies 4017 m über den Rotgrat (WSW-Grat):

Von der Hütte über das Blockfeld westlich davon (Markierungen) und um den Südausläufer-Felssporn der Dri Horlini (Markierungen, Ketten, Eisenbügel) in das Rottal. Zum Rottalsee und über eine Felsstufe und Geröll zum Einstieg des Felsriegels (ca. 3360 m, markiert). Über den Felsriegel auf den Rotgrat und über diesen zuerst im Fels, später in kombiniertem Gelände und zum Schluss im Firn zu P. 3814. Wenig später erreicht man die Normalroute (NW-Flanke). Detail s. Karte/Topo.

2025-07_blog_tourentipp_weissmies_04.jpg 2025-07_blog_tourentipp_weissmies_05.jpg1 / 2

Der Übergang Richtung Rotgrat ist gut markiert. Die Tour startet gleich hinter der kleinen Nebenhütte. Der Übergang ist mit gelben Strichen markiert.

Abstieg über die NW-Flanke (Normalroute) zum Berghaus Hohsaas (3140 m):

Zuerst über die Aufstiegsroute zurück. Dann über die NW-Flanke (Teils bis 40° steil, bei Vereisung evtl. sichern) und unter den Eisbrüchen zügig an den nördlichen Rand des Triftgletschers. Am Schluss über den Pistenweg zum Hohsaas.

2025-07_blog_tourentipp_weissmies_06.jpg 2025-07_blog_tourentipp_weissmies_07.jpg 2025-07_blog_tourentipp_weissmies_08.jpg1 / 3

Vom Schatten in die Sonne am Felsriegel auf den Rotgrat. Bei P. 3814 erreicht man bald die Normalroute (NW-Flanke). Der Firnabschnitt ist nur zum Schluss kurz steil. Luftig ist es v. a. in der Luft (Gleitschirm). Zustieg zum Einstieg am Felsriegel zum Rotgrat.    

Anforderungen / Verhältnisse: 

Bewertung: WS+/2b (E2). Je nach aktuellen Verhältnissen ab mitte Juni bis in den Spätherbst machbar. Bei guter Firnlage schöner. Als Abstieg kommen die NW-Flanke bei guten Verhältnissen in Frage oder der SSE-Grat zurück zur Almagellerhütte (WS/2, E2).

Material / Landeskarten:

Neben der üblichen Hochtourenausrüstung, 30 m-Einfachseil, 3–4 Karabiner/Expressen für den Felsriegel, 1–2 Eisschrauben für den Abstieg mitnehmen.
Karte für die Tourenplanung: 1329 Saas, oder/und auf map.geo.admin.ch. App mit Offlinekarten (z. B. White Risk, Swisstopo)
Das Smartphone zur Orientierung am Berg: bergpunkt.ch/apps

Hochtouren Topoführer

Walliser Alpen, 6. Auflage 2025
ISBN 978-3-9526117-0-8 99 Touren in Fels und Eis zwischen Mont Dolont und Fletschhorn 448 Seiten, 13 x 18 cm, 4-farbig, Softcover, Deutsch
Topo.Verlag
Autoren: Daniel Silbernagel und Stefan Wullschleger 

Vorbereitung:

Eine solide Basis für Fels und Eis: Das umfassende Ausbildungsangebot von bergpunkt. Vom Schnupper- über den Grund- und Aufbaukurs bis zum Feinschliff Bergsteigen Coaching. https://bergpunkt.ch/hochtouren/ausbildung-bergtouren


Weitere Beiträge

2025-05_blog_nollen_moench_01_header.jpg

Tourenbericht: Über den Nollen auf den Mönch

Was bleibt von einer Tour, auf der alles glatt läuft? Bächli-CEO Thomas Morand ist mit Jonas Schild über die Nollenroute auf den Mönch gestiegen.

2025-04_blog_speed-record_hojac_01.jpg

Nicolas Hojac mit neuem Speed-Rekord an Eiger, Mönch und Jungfrau

Der Schweizer Bächli-Athlet Nicolas Hojac und der Österreicher Philipp Brugger haben den 21 Jahre alten Speedrekord von Ueli Steck und Stephan Siegrist gebrochen. Am 5. April 2025 ist es den Alpinisten gelungen, die Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau in 15 Stunden 30 Minuten zu bezwingen.

2024-09_blog_chrigel_maurer_xpeaks_01.jpg

Ein Traum wird wahr: Besteigung aller 82 Viertausender der Alpen zu Fuss und per Gleitschirm

Mit ihrem Projekt XPEAKS haben sich Bächli-Athlet Chrigel Maurer und Alpinist Peter von Känel einiges vorgenommen: Ihr Ziel war es, alle 82 4000er Berggipfel der Alpen gemeinsam zu besteigen und sich dabei ausschliesslich zu Fuss oder fliegend mit dem Gleitschirm zu bewegen. Mit GPS-Livetracking und Selfies auf allen Gipfeln haben die beiden ihr ambitioniertes und erfolgreiches Vorhaben dokumentiert.

2024-08_blog_matterhorn_nordwand_franziska_00_header.jpg

Zwei Freundinnen – ein gemeinsamer Traum: Matterhorn-Nordwand

Die Alpinistinnen Franziska Schönbächler und Jil Schmid haben lange davon geträumt, gemeinsam die Nordwand des Matterhorns zu erklimmen. Das lange Warten auf gute Bedingungen hat sich endlich gelohnt. Am 20. Juli konnten die Freundinnen aufbrechen und dem berühmten Berg die Stirn bieten. Im Blog schildert Bächli-Athletin Franziska, wie sie die Tour erlebt hat und was ihr noch lange in Erinnerung bleiben wird.

2024-08_blog_berner_panorama_nicolas_hojac_01.jpg

Zehn Gipfel in 37 Stunden: Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg überqueren Berner Panorama in einem Push

Am 29. Juli brechen die Alpinisten Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg in den Berner Alpen ins Ungewisse auf. 37 Stunden und 5 Minuten später haben sie als erste Seilschaft nonstop die zehn Gipfel von Eiger, Mönch, Jungfrau, Rottalhorn, Louwihorn, Gletscherhorn, Äbni Flue, Mittaghorn, Grosshorn, Zuckerstock und Breithorn überquert. Ein hochalpiner Grenzgang der Superlative, auf dem 7000 Höhenmeter und 65 Kilometer nicht die einzigen Herausforderungen waren.

2024-06_blog_baechlistock_hochtour_01_header.jpg

Zum Jubiläum: Eine Hochtour auf den Bächlistock

Zuhinterst im Bächlital steht der 3246 Meter hohe Bächlistock. Auch wenn der SAC-Führer über den selten besuchten Gipfel nicht gerade schwärmt – zum 50. Geburtstag von Bächli Bergsport müssen wir ihm die Ehre erweisen.

2024-6_bergpunkt_tourentipp_tete_blanche_09.jpg

Leichte Hochtour in aussichtsreicher Bergwelt: Tête Blanche – Petite Fourche

Diese variantenreiche Hochtour führt über die beiden Gipfel Tête Blanche (3421 m) und Petite Fourche (3513 m) und bietet prächtige Aussichten auf das Mont-Blanc-Massiv.

240422_Ein_Team-_zwei_Perspektiven_Header.jpg

Ein Team, zwei Perspektiven

Die einzigartige Dynamik zwischen dem passionierten Alpinisten Roger und der ehemaligen Langläuferin Bettina treibt die beiden seit vier Jahren an. Ein Zusammenspiel, dass ihre Touren nicht nur bereichert, sondern auch sicherer macht.

Passende Inhalte

Kommentare

Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.

Kommentar schreiben